Aktuelles für Ärzte - Gastroenterologie / Allgemeine Innere / Infektiologie
Einsatz von Telemedizin und KI-gestützter Diagnostik in der Viszeralmedizin
Dr. Matthias Grade DTM&H FEBG , Chefarzt der Gastroenterologie und Infektiologie am Christlichen Krankenhaus Quakenbrück (CKQ) und Lehrbeauftragter am Lehrkrankenhaus der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und der European Medical School Oldenburg–Groningen (EMS), hat gemeinsam mit Verena Uslar, Universitätsklinik für Viszeralchirurgie – Pius-Hospital Oldenburg, Universitätsmedizin Oldenburg, einen Beitrag zum Thema „Telemedizin und KI-gestützte Diagnostik im Alltag der Viszeralmedizin“ in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „CHIRURGIE“ (1/2025) publiziert: https://rdcu.be/d7S76 (open access)
„Künstliche Intelligenz in der Endoskopie kommt v. a. in der Koloskopie derzeit schon in vielen gastroenterologischen Abteilungen zum Einsatz“, so Grade. Über eine erhöhte Adenomdetektionsrate (ADR) sei der Benefit klar belegt. Studien konnten zudem eine im Vergleich zur Kontrollgruppe erhöhte Detektionsrate für sessile serratierte Adenome (SSA) und eine signifikant erhöhte Rate an dysplastischen Barrett-Arealen im oberen Gastrointestinal(GI)-Trakt (eventuelle Barrett-Karzinome) zeigen.“
Die Vorteile der KI-Unterstützung belegt auch eine eigene kleine Fallserie am CKQ. Im Zeitraum Juni bis Juli 2024 hat Matthias Grade bei jeweils 10 Patienten Vorsorgekoloskopien entweder ohne oder mit KI-Unterstützung durchgeführt. Die beiden Gruppen waren bez. Alter und Geschlecht und der Polypengröße vergleichbar. Allerdings war die ADR in der Gruppe mit KI um 23 % höher (26 mit vs. 20 ohne KI) und der Grad der entdeckten High-grade-Dysplasien 3 mal höher. Durch diese, wenn auch kleine Population, konnte in der KI-Gruppe somit die Zahl der potenziell risikobehafteten Polypen, eben Adenome (bis „high grade“), in einer höheren Detektionsrate gesehen und geborgen werden und damit eine potenzielle maligne Transformation frühzeitig verhindert werden.
Typisches Bild eines Short-Barrett-Ösophagus mit hochgradig verdächtigen Dysplasiearealen (zukünftige „routinemäßige“ KI-Indikation). (© Dr. Grade, selbst am CKQ durchgeführte Endoskopie)
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Fortbildungsveranstaltungen
Fortbildungsveranstaltung "Forum Infectiosum"
jeweils von 16.00-17.00 Uhr
vor Station 5
Die aktuellen Termine erfahren Sie unter Tel. 05431.15-28 99
Die Veranstaltungen sind mit jeweils einem Punkt von der Nds. ÄK anerkannt.
Wir bieten folgende Fortbildungen für Ärzte an:
- Infektiologie/Tropenmedizin
- Gastroenterologie/Hepatologie
- Autoimmune Erkrankungen
- Tropenerkrankungen
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Pressemitteilungen
Verstärkung für das Infektiologische Zentrum des CKQ
Lars Sieske schließt Weiterbildung Infektiologie auf dem Gebiet der Inneren Medizin erfolgreich ab
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Nicht erst seit der Corona-Pandemie ist das Interdisziplinäre infektiologische Zentrum des Christlichen Krankenhauses wichtige Anlaufstelle für Patienten, Studierende der Medizin, aber auch für Ärztinnen und Ärzte, die sich auf diesem Gebiet fortbilden möchten. Jetzt schloss Lars Sieske, Facharzt für Innere Medizin und Pneumologie sowie Geriater und als Oberarzt in der Pneumologie/Infektiologie des CKQ tätig, die Weiterbildung Infektiologie erfolgreich ab. Er ist damit der erste Arzt, der in der Quakenbrücker Klinik auf dem Gebiet der Infektiologie weitergebildet wurde. Zwei weitere Ärztinnen und Ärzte befinden sich aktuell in der Weiterbildung.
Betreut wurde Lars Sieske während der 12-monatige Weiterbildung von Dr. Jan Bronnert DTM&PH, Chefarzt der Pneumologie/Infektiologie, und Dr. Matthias Grade DTM&H FEBG, Chefarzt der Gastroenterologie/Allgemeinen Inneren Medizin/Infektiologie. Die beiden Chefärzte bilden auch das Leitungsteam des Interdisziplinären infektiologischen Zentrums des CKQ, welches das komplette Gebiet der Infektiologie einschließlich Tropenmedizin umfasst.
„Wir sind eine der wenigen Kliniken in Niedersachsen, die diese hochspezialisierte Weiterbildung anbieten“, betont Matthias Grade. Vorteil des CKQ sei das sehr breite Portfolio an medizinischen Fachbereichen, von dem die Ärztinnen und Ärzte in der Weiterbildung profitieren würden. Nicht erst seit seiner Funktion als Covid-Krankenhaus, das für die Behandlung von Covid-Patienten aus den Landkreisen Osnabrück und Cloppenburg zuständig sei, habe die Infektiologie im Quakenbrücker Krankenhaus, einen hohen Stellenwert. „Dabei legen wir viel Wert auf die Interdisziplinarität des Infektiologischen Zentrums, das wir in Zukunft fachlich und personell weiter ausbauen möchten. Auch Lars Sieske wird zukünftig vermehrt sein Fachwissen einbringen und für das Zentrum tätig sein“, ergänzt Dr. Jan Bronnert.
Zur bestandenen Prüfung gratulierte CKQ-Geschäftsführer Matthias Bitter: „Das Infektiologische Zentrum unseres Krankenhauses hat sich in den letzten Jahren hervorragend etabliert. Ich freue mich, dass mit Herrn Sieske ein erfahrener Facharzt das Zentrum verstärkt und zudem der nächste ärztliche Anwärter für die Weiterbildung schon in den Startlöchern steht.“
Bildunterschrift:
Gratulation an Lars Sieske, der im CKQ die Weiterbildung Infektiologie absolvierte (v.l.): Dr. Matthias Grade, Lars Sieske, Matthias Bitter, Dr. Jan Bronnert.
5/2021